Lebendig, bunt und nachhaltig – so stellt sich Inga Lieckfeldt die erste Karl-Marx-Allee Vision (im folgenden Interview mit KMA abgekürzt) vor, die am 15. August 2020 stattfindet. Im Interview erzählt sie unter anderem über ihre geplante Modeschau, die mit diversen Berliner Künstler*innen so bunt und divers wie nur möglich werden soll. Außerdem erläutert Inga Lieckfeldt, wie für sie die Karl-Marx-Allee der Zukunft aussieht und gibt gleichzeitig noch einen Rat, an alle Kreativen und die, die es noch werden wollen: Niemals stehen bleiben! Im August findet die KMA Storyline zum ersten Mal statt.
Welche Erwartungen haben Sie an die KMA Storyline?
Wir erwarten ein spannendes kulturelles Treiben, welches mit Kreativität und Lebensfreude begeistert. Wir hoffen, die KMA-Vision ist der Beginn einer nachhaltigen und lebendigen Zukunft für die Karl-Marx-Allee.
Was wünschen Sie sich von der KMA-Storyline?
Wir sehen dies als besondere Möglichkeit, etwas für unsere Stadt Berlin zu tun, Visibilität für Kreativität & Künstler zu schaffen und Berlin etwas Positivität sowie Wärme auch in trostlosen Zeiten einzuhauchen.
Inwieweit sind Sie an der KMA beteiligt?
Wir beteiligen uns mit einem herrlich unkonventionellen Modenschauformat à la Berliner Stil – eine Art moderner Fashion Walk, direkt am Computerspiele Museum auf der schönen Allee. Es gilt, Raum und Aufmerksamkeit für Kreativität, insbesondere lokale und nachhaltige Mode, zu schaffen.
Das heißt für uns nicht nur Mode zu leben, sondern auch die Gesichter dahinter zu zeigen. Und genau das ist sozusagen das Ungewöhnliche daran. Im Kontrast zu allseits bekannten Modepräsentationen und ermüdenden Schönheitsidealen wird die Mode von den Berliner Designern höchstpersönlich sowie von Menschen aus dem echten Leben, jenseits der konventionellen Modelnorm, präsentiert. Unser Ziel ist: so bunt und so divers wie möglich. Darüber hinaus sind Freude, Emotionen zeigen und Spaß haben herzlichst erwünscht. Denn Kreativität bringt Freude und Mode ist ebenso ein wichtiges Medium, dies auszudrücken. Begleitet wird der lebhafte und bunte Fashion Walk vom Berliner Female DJ Diana May. Abschließend spaziert die bunte Modetruppe entlang der Karl-Marx-Allee zurück zu unserem kreativen Zuhause auf der Frankfurter Allee: dem SYLD STORE Berlin https://www.facebook.com/SYLDSTORE/ https://www.instagram.com/syldstore.berlin/
In welchem Stadium der Projektentwicklung befinden Sie sich?
In der Hochphase der finalen Umsetzung. Nun gilt es, die Capsule Kollektionen unserer Designer kreativ miteinander zu verbinden und den Rahmen für eine authentische musikalische Begleitung durch Diana May zu gestalten. Um schon einen kleinen Ausblick zu geben, welche lokalen Labels uns erwarten werden, hier ein paar der teilnehmenden Künstler: ADRIAN WEISS, BERLINA PFLANZE, CLAUDIA VITALI, IMPOPSIBLE, LEBENSHERRIN, LETTAU ART FASHION, NATASCHA VON HIRSCHHAUSEN & PERLENSÄUE.
Hat Corona einen Einfluss auf die Projektumsetzung?
Natürlich spielen die aktuellen Bedingungen eine nicht unbedeutende Rolle für die Umsetzung des Projektes. Wie man so schön sagt, Not macht erfinderisch. Corona sowie die starken Einschränkungen brachten uns sozusagen erst auf dieses erfrischend unkonventionelle Konzept, indem wir uns auf das besinnt haben, was uns ausmacht – unsere Designer & Künstler.
Wie wirkt die Karl-Marx-Allee zurzeit auf Sie?
Eine eigentlich wunderschöne Straße mit großartiger Architektur, breiten Gehwegen und der grünen Allee, vergleichbar mit der Avenue des Champs-Élysées in Paris, die momentan leider wenig Leben mit sich bringt. Eine Straße meiner Kindheit, eine Straße, die ich schon abermals entlanggelaufen oder gejoggt bin. Schon oft war da der Gedanke, man müsse dieser Straße nur wieder etwas Esprit einhauchen. Das Grau, in welches sie derzeit getaucht ist, wohnte ihr ja nicht immer bei. Wir hoffen, gemeinsam kann es uns gelingen, ihr das JOIE VIVRE & den Glanz wie vor mehr als 30 Jahren, wieder zu verleihen.
Die KMA-Veranstaltung in drei Adjektiven?
Lebendig, bunt, nachhaltig.
Was verbindet Sie mit Kunst?
Ich würde sagen hauptsächlich die Mode, welche für mich schon immer Hand in Hand mit der Kunst geht. So verfließen diese beiden Aspekte auch in unserem Store. Mode trifft auf Kunst und umgekehrt. Und um es mit den Worten eines unserer neusten Storemitglieder, Francisco Remesal vom Berliner Label Remesalt, zu beschreiben: „…fashion isn’t simply born in design “hubs” or created by the elite. Rather, fashion evolves from the love of beauty and art. If there’s skilled craftsmanship, expertise and knowledge, there will be fashion.”
Wie wurden Sie auf die KMA-Storyline aufmerksam?
Matthias Welker hat mich höchstpersönlich mit dem Projekt betraut und ich war von Anfang an begeistert. Für uns ist es eine Ehre, uns an der KMA-Vision beteiligen zu dürfen und eine besondere Möglichkeit, etwas für unsere geliebte Stadt Berlin zu tun.
Was bedeutet Kreativität für Sie?
Niemals stehen zu bleiben. Stets auf der Suche nach dem Unbekannten und neuen Herausforderungen, welchen man sich hingibt und worauf die Antworten und Wege sich in kreativem Denken und Handeln finden lassen.
Wie sieht die Karl-Marx-Allee der Zukunft für Sie aus?
Eine Straße mit Geschichte, die in neuem Glanz erstrahlt. Zu beiden Seiten überall lokale Geschäfte. Eine Straße, die ein Zuhause für Kreative, z.B. in Form von Ateliers, birgt mit liebenswerten Restaurants, kleinen Cafés und Fachgeschäften, die Kulturinteressierte und Freizeitliebende auf einen echten Berliner Spaziergang entführt. Eine Straße, die dazu einlädt, mit all ihren Schätzen, entdeckt zu werden.
Die KMA Vision findet am 15. August 2020 statt. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten gibt es hier auf der KMA Vision Webseite. Das Interview führte Carsten Jan Weichelt.
