Wie sah die Karl-Marx-Allee (im folgenden Interview mit KMA abgekürzt) eigentlich damals aus? Aus alt mach neu oder ist neu noch alt? Hat sich etwas verändert oder ist hier etwa die Zeit stehen geblieben. Was überlebte und was nicht? Wer lebte und wer lebt jetzt hier? Alina Büttler möchte mit ihrem Projekt Antworten auf diese Fragen geben. Aber wie? Anhand von Fotos, fotografiert in den 50er bis 60er Jahren und heute, die die gleichen Stellen zeigen. Ein direkter Vergleich. Taucht ein in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Im August findet die KMA zum ersten Mal statt. Welche Erwartungen hast du an die KMA?

Büttner: Ich hoffe, dass viele Leute kommen, die Interesse daran haben und dass unsere Projekte dementsprechend gut ankommen und man nicht das Gefühl hat, umsonst so viele Stunden dazustehen.

Was wünschst du dir von der KMA?

Büttner: Nette Gespräche und interessierte Gäste.

Erkläre dein Projekt „Im Wandel der Zeit“ und die Intention dahinter.

Büttner: “Im Wandel der Zeit” – Ein Vergleich von Fotos, darauf zu sehen die gleichen Orte, nur mit dem Unterschied, dass das eine damals zwischen 1950-1960 geschossen wurde und das andere 2020. Die Bilder erzählen ganz allein von sich aus so viele Geschichten. Ich selbst finde es unfassbar interessant, was sich in all den Jahren verändert- oder nicht verändert hat. Ich hoffe sehr, dass ich diese Begeisterung mit anderen Menschen teilen kann und viele die Geschichte dahinter noch genauer betrachten.

Wie bist du auf die Idee gekommen?

Büttner: Ich hatte ein altes schwarz-weiß Foto gefunden und fragte mich, wie es wohl an dieser Stelle heutzutage aussieht?

Ist es schwierig, an Bildmaterial von 1950-60 zu kommen?

Büttner: Nein, überhaupt nicht. Die Stiftung „Preußischer Kulturbesitz“ hat viele Fotos im Archiv online gestellt und allgemein findet man einige Bilder. Schwierig ist eher, exakte Bilder zu finden, von den Stellen, die für das Projekt wichtig sind bzw. wo ich als Fotografin weiß, dass ich dort ein Vergleichsbild hin bekomme, so dass der Betrachterin die gleichen Stellen auch erkennt.

Wie wirst du die Bilder präsentieren?

Büttner: Stand jetzt habe ich mir überlegt, eine Wäscheleine zwischen zwei Bäumen zu spannen. Diese wäre circa 6 Meter lang. So wäre es wie eine kleine Kunstgalerie und die Besucherinnen können ganz entspannt von Bild zu Bild schlendern und die Fotos auf sich wirken lassen.

Hat Corona einen Einfluss auf die Projektumsetzung?

Büttner: Nein, bisher hatte Corona keinen direkten Einfluss auf mein Projekt. Wenn dann eher einen Guten: Vor Ort waren weniger Menschen unterwegs, somit habe ich bessere Bilder hinbekommen.

Wie wirkt die Karl-Marx-Allee aktuell auf dich?

Büttner: Gigantisch! Ich war schon immer ein Fan der Straße! Da ich jetzt noch mehr geschichtliche Aspekte kenne, bzw. weiß, wie es „hinter den Kulissen” aussieht, bin ich wirklich sehr begeistert und sehe die Karl-Marx-Allee mit ganz anderen Augen.

Dein Projekt in drei Adjektiven?

Büttner: Geschichtlich, beeindruckend und interessant.

Was bedeutet Kreativität für dich?

Büttner: Einfach mal was Neues ausprobieren. […] Einfach mal über seinen Schatten springen und die Komfortzone verlassen, um zu sehen, wozu man überhaupt im Stande ist! Die KMA Storyline findet am 15. August 2020 statt. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten gibt es hier auf der KMA Storyline Webseite.

Das Interview führte Carsten Jan Weichelt.

Ein Projekt des Studiengangs Medienmanagement der
SRH Hochschule der populären Künste Berlin (hdpk)

ÖFFNUNGSZEITEN

  • 15. August 2020
  • ab 18 Uhr
  • im Rosengarten in der Karl-Marx-Allee

Made with ❤ by Strollology