Über Vielfalt, Lichter und Genehmigungen – Ein Interview mit Uwe Stamnitz

Am 15. August findet die Karl-Marx-Allee Vision (im folgenden Text mit KMA abgekürzt) als Kundgebung statt. Ab 18 Uhr machen sich die beteiligten Künstler und Künstlerinnen, entlang der KMA, auf den Weg. Uwe Stamnitz und die Studierenden der SRH School of Popular Arts wollten mit dem „Art-Walk“ einen Teil dazu beitragen. „Wir sind [an der KMA Vision] operativ am Tag gar nicht mehr beteiligt. Das heißt, wir haben das Konzept entwickelt, es zur Abstimmung […] dem Grünflächenamt vorgelegt […], und das Grünflächenamt hat uns eine Absage erteilt“, sagt Stamnitz. So schwenkte der Initiator der KMA Vision von der ursprünglichen Idee einer Veranstaltung zu einer Art Kundgebung um. „Dieser formale Schwenk ist für uns nicht mehr möglich, zumal wir den Unterricht vorher schon abgeschlossen hatten[…]. Unser Projekt wandert jetzt erst einmal in die Kiste, um dann vielleicht im nächsten Jahr bzw. zum Winter- oder Sommersemester wieder herausgeholt zu werden.“ Denn die erste KMA Vision soll erst der Anfang sein: geplant ist eine jährlich wieder stattfindende Veranstaltungsreihe.

Doch was war das Ziel des Projektes Art Walk? „Unser Ziel war es, ein Veranstaltungsformat zu etablieren, was die KMA als solche belebt und bunt gestaltet. […] Wir haben ein Projekt im Rosengarten entwickelt, das das Element Licht zum hauptsächlichen szenischen Gegenstand hatte. Zum Beispiel mit einem Lichtertunnel, um die KMA zu einer interaktiven Meile zu gestalten. Das haben wir so weit vorangetrieben, dass wir im Grunde fertig sind“, setzt Stamnitz fort. So sind die konzeptionellen und organisatorischen Projektphasen abgeschlossen, der nächste Schritt wäre nun die Umsetzung gewesen. Doch ob und wann es überhaupt so weit ist, bleibt nun erst einmal offen.

Wenn die KMA Vision am 15. August zum ersten Mal stattfindet, erwartet Stamnitz, „dass die einzelnen Projekte und Akteure des Veranstaltungsareals sichtbar gemacht werden und miteinander eine Vernetzung in der Öffentlichkeit wahrnehmbar gemacht wird. Auch dass die Akteure von vor Ort gemeinsam mit externen Akteuren die architektonisch sehr graue Szenerie beleben.“ Für Stamnitz ist die KMA eine Meile, „die aus meiner Sicht sehr viel Potential hat, da sie sehr großzügig geplante Flächen hat. Das heißt, anders als in anderen Stadtteilen Berlins gibt es dort bspw. breite Bürgersteige. Es gibt Platz für Menschen. Menschen sind der wesentliche Bestandteil urbanes Lebens. [Auf diese breiten Bürgersteige] gehört Leben. Das bedeutet jetzt nicht, dass die gestalterischen Mittel nicht vorhanden sind, um dort etwas Leben einzubringen. Sie darf ruhig etwas bunter sein.“ Doch wie sieht die Karl-Marx-Allee der Zukunft für Stamnitz aus? „Die KMA der Zukunft ist für mich die KMA wie sie aktuell als szenischer und gesellschaftlicher Raum existiert, nur mit etwas mehr Farbenpracht und wahrgenommener Vielfalt.“

Vielfältig sind auch die Interessen von Stamnitz selbst. In erster Linie verbindet er Kunst mit seiner Arbeit. „Ich komme selbst aus dem Kulturmanagement. Ich habe ursprünglich Kultur- und Eventmanagement studiert und anschließend in vielfältigen soziokulturellen Bereichen gearbeitet. Viel im In- und Ausland, unter anderem in Polen und Israel.“ Kunst ist für ihn ein breiter Begriff, der sehr viele Genres abdeckt. „In erster Linie habe ich viel mit dem Medium Musik zu tun“, setzt Stamnitz fort. „Die Art und Weise, wie man Musik sehen kann und was man mit all den Mitteln tun kann, ist nach wie vor vielseitig.“ In seiner Freizeit beschäftigt er sich auch immer wieder mit dem Medium Film.

Die KMA Vision findet am 15. August 2020 statt. Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten gibt es hier auf der KMA Vision Webseite. Das Interview führte Carsten Jan Weichelt.

Ein Projekt des Studiengangs Medienmanagement der
SRH Hochschule der populären Künste Berlin (hdpk)

ÖFFNUNGSZEITEN

  • 15. August 2020
  • ab 18 Uhr
  • im Rosengarten in der Karl-Marx-Allee

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